|
Die
Josefsfigur in der Pfarrkirche Lauchhammer
Josef (mit Attribut Säge), der dem kindlichen Jesus beschützend die rechte Hand auflegt (1940)
Zur Josefsfigur in Lauchhammer (früher
Bockwitz) wird im Pfarrarchiv die Korrespondenz des damaligen Auftraggebers Pfarrer Wilhelm Oberhaus mit dem Künstler Paul Giesbert Rautzenberg (1899 - 1969) aufbewahrt.
Pfarrer Oberhaus wünschte sich Josef als "Mann in den besten Jahren", "männlich, und väterlich, aber nicht großväterlich". Der Jesusknabe sollte, so Oberhaus' Anregung, nicht "zu kindlich, sondern jungenhaft . .. ruhig als Junge mit Hosen, nicht ... im obligaten Nachthemd" (!) erscheinen.
Rautzenbergs Lösung für Lauchhammer sah dann so aus:
Beide, Vater und Sohn, tragen eine große Zimmermannsschürze. Oberhaus, der 1938 nach verschiedenen Zusammenstößen
mit dem NS-Regime und nach drei Monaten Haft in Dortmund nach Bockwitz versetzt worden war und einige Jahre später im
Konzentrationslager Dachau starb, muss Rautzenberg aus seinen Dortmunder Jahren
(1933 - 1938) gekannt haben. In dieser Zeit hatte der Künstler für verschiedene Dortmunder Pfarrer
gearbeitet, die wie Oberhaus selbst entschiedene Gegner des nationalsozialistischen Regimes
waren. Quelle:
Brigitte Spieker "Leben auf der äußersten Grenze"
CR - Consult Verlag ISBN 978-3-942395-09-0
|
