Liebe Gemeindemitglieder,
wenn wir uns mal mit dem Auto verfahren haben, und merken, dass wir umkehren müssen, um auf den rechten Weg zu kommen, ist es wichtig, vorher in den Rückspiegel zu schauen. Übertragen auf unser Leben ist es mitunter auch hilfreich, zurückzublicken – dahin, wo wir hergekommen sind – um authentisch zu bleiben und nicht „abzuheben“. Manchmal merken wir dann, dass wir einen falschen Weg eingeschlagen haben und umkehren müssen, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
UMKEHR ist auch das Leitwort der Lesung und des Evangeliums von diesem Sonntag.
„Die Leute von Ninive glaubten Gott… und kehrten um.“ – heißt es in der Lesung (Jona
3,5.10).
Der Evangelist Markus bündelt - gleichsam wie in einem Brennglas – das, was er den Menschen sagen möchte gleich am Anfang seines Evangeliums in zwei kurzen Sätzen aus dem Munde Jesu: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk
1,15).
Im griechischen Urtext steht für „umkehren“ - wörtlich „den Sinn ändern“.
Pater Reinhard Körner aus dem Karmelitenkloster in Birkenwerder beschreibt dieses griechische Wort in seinen Büchern sehr anschaulich mit „denkt größer von Gott, von den Menschen, der Schöpfung und euch selbst“ und „glaubt an die frohmachende Botschaft von einem Gott, der bedingungslos und vorleistungsfrei liebt“.
Die geheimnisvolle Gemeinschaft mit diesem – wenn auch verborgenen, aber dennoch heil-machenden - Gott, haben die Christen von Anfang an in der Eucharistie (der Danksagung) gefeiert. Diese Gemeinschaft ist das große Lebensziel, auf das wir glaubend und hoffend zugehen und das einst erfahrbar wird in der ewigen göttlichen Wirklichkeit.
Wenn es zur Zeit leider nicht geht, in unserer Pfarrei gemeinsam Eucharistie zu feiern, ist es dennoch möglich, die Haltung der Dankbarkeit zu üben.
In dieser Haltung haben wir immer an Silvester und am Neujahrstag Rückblick gehalten auf das vergangene Jahr. Da der letzte Jahreswechsel „anders“ verlief, möchten wir zusammen mit Ihnen in den nächsten Wochen – in Schrift- und Bild - auf das Jahr 2020 zurückblicken. Einige Pläne konnten wir in die Tat umsetzen, manches musste leider ausfallen, wie auch das traditionelle
Schlachtfest, das an diesem Samstag (23. Januar) stattfinden sollte, wo in den vergangenen Jahren viele Leute auch frohe Gemeinschaft erlebt haben.
Mit den Impulsen aus der Lesung und dem Evangelium dieses Sonntages dürfen wir beherzt die nächsten Schritte miteinander wagen – in die Zukunft, die letztlich in Gottes guten Händen liegt. Abschließend danke ich auch im Namen unserer Mitmenschen in der Ukraine und in anderen Ländern, denen es an elementaren Lebensbedingungen fehlt, für Ihre großzügigen Spenden (von
1.190,- €) zur Sternsinger- Aktion!
Herzlich grüße ich Sie und alle, mit denen Sie verbunden sind, auch im Namen von Herrn Manfred Neuberger und Herrn Thomas Scholz, aus dem Pfarrbüro
mit den besten Segenswünschen
Ihr Pfarrer Werner Hilbrich
Lauchhammer, den 22. Januar 2021
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