Katholische Pfarrgemeinde

im Alter von 89 Jahren 
in sein ewiges Reich gerufen.

Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

Mt 25,21

Rainer Neuberger wurde am 11. Februar 1931 in Arnau/Riesengebirge geboren. Er wuchs gemeinsam mit seinen 12 Geschwistern in einer von tiefer Frömmigkeit und Religiosität geprägten katholischen Arztfamilie auf. 1937 wurde er in Arnau eingeschult und besuchte 1941 nach Beendigung der Volksschule die Mittelschule dieser Stadt.

Am Ende de 2. Weltkrieges im Jahr 1945 wurde die gesamte Familie wie der Großteil der deutschen Bevölkerung Böhmens aus ihrer Heimat vertrieben. Nach einem wochenlangen Fußmarsch über Bischofswerda, Kamenz und Ortrand fand die Familie zunächst Unterkunft in Saxdorf bei Bad Liebenwerda. Der Kreisarzt entschied jedoch für einen Einsatz des Vaters als Chirurg am Krankenhaus Lauchhammer, wodurch die wochenlange Odyssee endete und die Familie in Lauchhammer eine neues Zuhause fand. Das Leben in der Nachkriegszeit war geprägt von der Sorge um den Erhalt der Lebensgrundlagen für die große Familie, insbesondere der kleineren Geschwister und verbunden mit weiten Fußwegen zur Beschaffung notwendiger Lebensmittel aus der ländlichen Umgebung.

Rainer Neuberger beendete hier seine Mittelschulausbildung und erlernte von 1948 bis 1951 im Lauchhammerwerk den Beruf eines Technischen Zeichners. Anschließend studierte er an der Fachschule für Kraft- und Arbeitsmaschinenbau in Meißen und begann 1954 seine Berufstätigkeit als Konstrukteur in der Landmaschinenfabrik „Kyffhäuserhütte“ Artern. 
Am 2. Oktober heirateten Rainer Neuberger und Helene Bartl in der Christus-Königs-Kirche Bockwitz (später: Lauchhammer-Mitte). Das Ehepaar bekam 3 Kinder, eine leider früh verstorbene Tochter und 2 Söhne.

Nach einem Fernstudium an der Ingenieurschule für Chemische Technik Bernburg und dem Abschluss als Ingenieur für chemischen Apparatebau kehrte Rainer Neuberger im Jahr 1956 nach Lauchhammer zurück und nahm eine Arbeit in der Abteilung Normung/Standardisierung des Lauchhammerwerkes auf, der er von 1979 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben im Jahr 1991 als Abteilungsleiter vorstand.

Schon in seiner Schulzeit Mitglied der Pfarrjugend sowie im Kirchenchor und seit 1967 Mitglied des Kirchen-vorstandes, war Rainer Neuberger ab 1968 maßgeblich am Aufbau der zunächst Laienräte genannten Pfarrgemeinderäte und Dekanatsräte beteiligt und engagierte sich darüber hinaus in ökumenischen Arbeitskreisen auf Dekanats- und Bistumsebene. Neben diesen administrativen Tätigkeiten legte er aber auch bei den vielfältigen Umbau-, Erweiterungs-, Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in der Gemeinde Lauchhammer aktiv Hand an. Seine zeichnerische Begabung brachte Rainer Neuberger besonders während der Umgestaltung der Pfarrkirche im Zuge der Liturgiereform nach dem II. Vaticanum durch die Erstellung künstlerisch anspruchsvoller Entwürfe ein. Rainer Neuberger gehörte zu den ersten Gemeindemitgliedern, die sich für den liturgischen Lektorendienst zur Verfügung stellten. Er nahm diese Aufgabe jahrzehntelang bereitwillig wahr.

Am 20.03.1983 wurde Rainer Neuberger von Bischof Johannes Braun zum Diakonatshelfer mit dem Recht zur Kommunionspendung berufen. Diesen Dienst versah er nicht nur im Rahmen der Messfeiern, sondern auch bei unzähligen Stationsgottesdiensten (Wortgottesdienste mit Kommunionspendung) in Lauchhammer-Ost, Grünewalde, Ortrand, Schwarzheide und Klettwitz.

Auf Grund der zunehmenden Pflegebedürftigkeit seiner Frau Helene stellte Rainer Neuberger im Jahr 2012 diese vielfältigen Aufgaben zur Verfügung, um sich ganz der Betreuung seiner Ehepartnerin widmen zu können. Nach ihrem Ableben im Jahr 2014 war er nach mehreren schweren Erkrankungen selbst auf ständige Pflege und Fürsorge angewiesen. Wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag berief ihn der Herr am 24. Januar 2021 aus dem irdischen Dasein heim in Sein himmlisches Reich.

Wir danken Rainer Neuberger viele Jahrzehnte in vielfältigem, gewissenhaftem und uneigennützigem Dienst für unsere Pfarrgemeinde, seine geduldige Freundlichkeit und seinen besonnenen Rat in schwierigen Situationen.

- Requiescat in pace -